|            Das    Kunstherz "Heartmate II" (Bild: dpa)Kunstherzen helfen herzkranken    Patienten dabei, die Zeit bis zu einer Transplantation zu überbrücken. Da es    an Organspenden fehlt, sind sie manchmal mehr als eine Zwischenlösung.            Kein Puls und trotzdem am Leben: So geht es Menschen mit einem Kunstherzen.    An der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) haben Ärzte einem 18-Jährigen    einen weit verbreiteten Typen dieser Kunstherzen eingesetzt. Damit sei dieses    System zum tausendsten Mal in Deutschland genutzt worden, teilte die Klinik    am Dienstag mit. Kunstherzen überbrücken als Pumpsystem in der Regel die Zeit    bis zu einer Transplantation. Sie unterstützen ein schwaches Herz - sind aber    kein kompletter Ersatz dafür.            Erhalten hat es das tausendste Kunstherz vom Typ "Heartmate II" der    18-jährige Jan-Lukas Hülsebus aus Papenburg. Seit Januar lebt der ehemalige    Tiefbaufacharbeiter mit der kleinen künstlichen Pumpe, denn Mitte Dezember    diagnostizierten Ärzte bei ihm eine schwere Herzschwäche. Dass er keinen Puls    mehr hat, sieht man ihm nicht an. "Es geht mir bestens, als ob nie was    gewesen wäre", sagte Hülsebus. Nur ins Schwimmbad oder in die Disco darf    er mit dem Gerät nicht. Die Gefahren, zum Beispiel eine Infektion, sind zu    groß. Hülsebus gibt sich gelassen: "Mir persönlich ist das egal, ob ich    zu Hause sitze oder Party mache."            "Vor dem Hintergrund, dass es in Deutschland viel zu wenig Spenderherzen    gibt, gewinnen Herzunterstützungssysteme an Bedeutung", sagte Axel    Haverich, Direktor der Klinik für Herz-, Thorax-, Transplantations- und    Gefäßchirurgie. Kunstherzen würden in Deutschland seit 1987 eingesetzt, deutschlandweit    seien es vergangenes Jahr rund 800 gewesen. Zwischen fünf und sieben    verschiedene Kunstherzen-Typen kämen dabei zum Einsatz.            "Die Lebenszufriedenheit der Patienten wechselt", berichtete    Haverich. Viele seien anfangs zufrieden und später genervt von dem Gerät.    Andere dagegen zögen es einer Herztransplantation vor. Ursprünglich galten    Kunstherzen nur als Übergangslösung bis ein Spenderherz zur Verfügung steht.    Da aber immer mehr ältere Menschen an Herzschwäche litten und die Zahl der    Spenderorgane den Bedarf bei weitem nicht decke, würden die Geräte teils auch    als dauerhafte Lösung eingesetzt.      |