Donnerstag, 11. April 2013

FW: Forscher diskutieren Wiederbelebung von Mammut und Co.

 

 

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Posted on: Wednesday, April 10, 2013 11:56
Author: WISSEN News Germany Yahoo
Subject: Forscher diskutieren Wiederbelebung von Mammut und Co.

 

(dapd). Stirbt das Wort "ausgestorben" aus? Biologen wollen mittels Gentechnik ausgelöschte Arten wiederbeleben und so gänzlich neue Organismen erschaffen. Nicht ohne Risiken: Künstlich entstandene könnten natürlich gezeugte Tiere gefährden und sogar ausrotten. Chancen und Risiken der synthetischen Biologie erörtern Forscher in der aktuellen Ausgabe des Fachjournals "PLoS Biology" (doi: 10.1371/journal.pbio.1001530).

Viele menschliche Aktionen bedrohen die Tierwelt. Das geschieht teils unmittelbar, teils mittelbar - etwa in Form des Klimawandels. Die Mehrheit der Staaten hat sich deshalb darauf verständig, Maßnahmen zum Schutz der Artenvielfalt zu ergreifen. Gegebenenfalls könnte die synthetische Biologie einen wichtigen Beitrag dazu leisten. Die Disziplin zur Erzeugung von maßgeschneiderten Lebensformen ist in diesem Zusammenhang bislang aber kaum diskutiert worden. Das muss sich ändern, fordern Experten um den Ökologen Kent Redford von der "Wildlife Conservation Society" in New York.

Milliarden Euro Forschungsgelder

Die sogenannten Aichi-Ziele zum Artenschutz, ein internationaler Masterplan bis zum Jahr 2020, setzen auf Methoden und Erfahrungen aus dem 20. Jahrhundert. Kaum berücksichtigt würden neuere wissenschaftliche und technische Ausblicke der synthetischen Biologie, kritisieren Redford und seine Kollegen. Nach Angaben der Forscher fließen zurzeit Milliarden Euro in die Fachrichtung, wöchentlich gebe es Fortschritte.

Die Erwartungen an die synthetische Biologie sind dementsprechend enorm. Das beweist eine Einschätzung der Risikoanalysten des internationalen Versicherungsmarktes Lloyd's of London aus dem Jahr 2009: "Viele glauben, dass die synthetische Biologie eine der Technologien sein wird, die notwendig sind, um den Klimawandel, Energieknappheit, Nahrungsmangel und Wasserprobleme zu bekämpfen."

Revolution in der Landwirtschaft?

Tatsächlich könnten die gentechnischen Verfahren der synthetischen Biologie enorme Veränderungen bedeuten: etwa neue Getreidepflanzen, die höhere Erträge bringen, indem sie sich mit Stickstoff aus der Luft selbst düngen. Synthetisches Fleisch könnte den Druck verringern, den die Viehzucht auf Umwelt und Klima ausübt. Spezielle Organismen wären möglicherweise in der Lage, Pilze zu verdrängen, die bei Tieren, Pflanzen und Menschen Infektionen auslösen. Und - Jurassic Park lässt grüßen - ausgestorbene Arten könnten rekonstruiert und wieder lebendig gemacht werden. An all diesen Projekten arbeiten Forscher schon heute. Diskussionen mit Artenschützern über mögliche Folgen fanden bislang dennoch kaum statt.

Redford und seine Mitautoren drängen darauf, die Risiken zu diskutieren: Würde das Wollhaar-Mammut im Falle seiner Wiederbelebung freudig begrüßt - oder als Eindringling aus der Vergangenheit betrachtet? Wäre ein Konflikt darüber vorprogrammiert, ob wiederbelebte oder heutige Arten Vorrang genießen? Wie würden sich synthetische Lebensformen in die Ökosysteme einfügen: Würden sie andere Arten verdrängen oder gar Ökosysteme stabilisieren? Und nicht zuletzt: Wie ändert sich der menschliche Begriff davon, was "natürlich" ist, wenn synthetische Arten Teile der Ökosysteme geworden sind?

Artenschützer, Politiker und Forscher sollen diskutieren

Sowohl Politiker als auch Artenschützer und Forscher der synthetischen Biologie müssen sich dringend austauschen, fordern Redford und seine Kollegen. Einen Anfang soll eine Konferenz vom 9. bis zum 11. April in Cambridge machen. Ihr Titel lautet: "Wie werden die synthetische Biologie und der Artenschutz die Zukunft der Natur formen?" Die Wissenschaftlerin Georgina Mace vom University College London bringt die Aufgabe der Konferenzteilnehmer auf den Punkt: "Wir brauchen eine klare Beurteilung der Sachverhalte und Entscheidungen, die das Leben auf der Erde verändern könnten."

dapd


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