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  Posted on: Wednesday, April 10, 2013 11:56
  Author: WISSEN News Germany Yahoo
  Subject: Forscher diskutieren Wiederbelebung von Mammut und Co.
|      (dapd).    Stirbt das Wort "ausgestorben" aus? Biologen wollen mittels    Gentechnik ausgelöschte Arten wiederbeleben und so gänzlich neue Organismen    erschaffen. Nicht ohne Risiken: Künstlich entstandene könnten natürlich    gezeugte Tiere gefährden und sogar ausrotten. Chancen und Risiken der    synthetischen Biologie erörtern Forscher in der aktuellen Ausgabe des    Fachjournals "PLoS Biology" (doi: 10.1371/journal.pbio.1001530). Viele menschliche    Aktionen bedrohen die Tierwelt. Das geschieht teils unmittelbar, teils mittelbar    - etwa in Form des Klimawandels. Die Mehrheit der Staaten hat sich deshalb    darauf verständig, Maßnahmen zum Schutz der Artenvielfalt zu ergreifen.    Gegebenenfalls könnte die synthetische Biologie einen wichtigen Beitrag dazu    leisten. Die Disziplin zur Erzeugung von maßgeschneiderten Lebensformen ist    in diesem Zusammenhang bislang aber kaum diskutiert worden. Das muss sich    ändern, fordern Experten um den Ökologen Kent Redford von der "Wildlife    Conservation Society" in New York. Milliarden Euro Forschungsgelder Die sogenannten    Aichi-Ziele zum Artenschutz, ein internationaler Masterplan bis zum Jahr    2020, setzen auf Methoden und Erfahrungen aus dem 20. Jahrhundert. Kaum    berücksichtigt würden neuere wissenschaftliche und technische Ausblicke der    synthetischen Biologie, kritisieren Redford und seine Kollegen. Nach Angaben    der Forscher fließen zurzeit Milliarden Euro in die Fachrichtung, wöchentlich    gebe es Fortschritte. Die Erwartungen an die    synthetische Biologie sind dementsprechend enorm. Das beweist eine    Einschätzung der Risikoanalysten des internationalen Versicherungsmarktes    Lloyd's of London aus dem Jahr 2009: "Viele glauben, dass die    synthetische Biologie eine der Technologien sein wird, die notwendig sind, um    den Klimawandel, Energieknappheit, Nahrungsmangel und Wasserprobleme zu    bekämpfen." Revolution in der    Landwirtschaft? Tatsächlich könnten die    gentechnischen Verfahren der synthetischen Biologie enorme Veränderungen    bedeuten: etwa neue Getreidepflanzen, die höhere Erträge bringen, indem sie    sich mit Stickstoff aus der Luft selbst düngen. Synthetisches Fleisch könnte    den Druck verringern, den die Viehzucht auf Umwelt und Klima ausübt.    Spezielle Organismen wären möglicherweise in der Lage, Pilze zu verdrängen,    die bei Tieren, Pflanzen und Menschen Infektionen auslösen. Und - Jurassic    Park lässt grüßen - ausgestorbene Arten könnten rekonstruiert und wieder    lebendig gemacht werden. An all diesen Projekten arbeiten Forscher schon    heute. Diskussionen mit Artenschützern über mögliche Folgen fanden bislang    dennoch kaum statt. Redford und seine    Mitautoren drängen darauf, die Risiken zu diskutieren: Würde das    Wollhaar-Mammut im Falle seiner Wiederbelebung freudig begrüßt - oder als    Eindringling aus der Vergangenheit betrachtet? Wäre ein Konflikt darüber    vorprogrammiert, ob wiederbelebte oder heutige Arten Vorrang genießen? Wie    würden sich synthetische Lebensformen in die Ökosysteme einfügen: Würden sie    andere Arten verdrängen oder gar Ökosysteme stabilisieren? Und nicht zuletzt:    Wie ändert sich der menschliche Begriff davon, was "natürlich" ist,    wenn synthetische Arten Teile der Ökosysteme geworden sind? Artenschützer, Politiker    und Forscher sollen diskutieren Sowohl Politiker als auch    Artenschützer und Forscher der synthetischen Biologie müssen sich dringend austauschen,    fordern Redford und seine Kollegen. Einen Anfang soll eine Konferenz vom 9.    bis zum 11. April in Cambridge machen. Ihr Titel lautet: "Wie werden die    synthetische Biologie und der Artenschutz die Zukunft der Natur formen?"    Die Wissenschaftlerin Georgina Mace vom University College London bringt die    Aufgabe der Konferenzteilnehmer auf den Punkt: "Wir brauchen eine klare    Beurteilung der Sachverhalte und Entscheidungen, die das Leben auf der Erde    verändern könnten." dapd  |    
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