|      Aus Furcht    vor einer Ausbreitung des lebensgefährlichen Vogelgrippe-Virus H7N9 haben die    chinesischen Behörden ihre Schutzmaßnahmen am Wochenende weiter verstärkt. In    der besonders betroffenen Metropole Shanghai wurden Schulen desinfiziert und    Geflügelmärkte geschlossen. Angesichts von sechs Toten von 20 Infizierten    kritisierten die Staatsmedien die "intensive" Landwirtschaft als    Grund für die Ausbreitung der Krankheit. Das Bildungsministerium    wies Schulen landesweit an, die Schüler über die Notwendigkeit des    Händewaschens zu informieren, die Sicherheit des in Kantinen servierten    Essens zu garantieren und die Wachsamkeit für mögliche Krankheitssymptome zu    erhöhen. In Shanghai wurden am Sonntag Klassenzimmer desinfiziert; zuvor    waren bereits mehr als 20.000 Hühner, Enten, Gänse und Tauben geschlachtet    worden. Zudem wurde die Einfuhr von lebendem Geflügel aus anderen    Landesteilen sowie der Verkauf von Wildvögeln als Haustiere verboten. Auch der Zugang zu    Vogelausstellungen im Zoo von Shanghai wurde untersagt, zudem wurden Tauben    in den städtischen Parks eingefangen. Viele verängstigte Bewohner der    23-Millionen-Stadt griffen zu Gesichtsschutzmasken, in Apotheken gingen    traditionelle chinesische Grippeschutzmittel zur Neige. Auch andere chinesische    Großstädte verstärkten ihre Schutzvorkehrungen. In der    Acht-Millionen-Metropole Nanjing wurden am Samstag sämtliche Märkte mit    Verkaufsständen für Geflügel geschlossen, wie die amtliche Nachrichtenagentur    Xinhua berichtete. In der ähnlich großen Stadt Hangzhou seien nach der    Entdeckung infizierter Wachteln massenweise Vögel gekeult worden. Die Zahl der am    Vogelgrippe-Virus verstorbenen Chinesen war nach Behördenangaben zuvor auf    sechs gestiegen, vier davon in Shanghai. Insgesamt infizierten sich bislang    20 Menschen mit dem H7N9-Virus. Betroffen sind neben Shanghai auch die    Provinzen Zhejiang, Jiangsu und Anhui. Bislang wurde zwar keine Übertragung    von Mensch zu Mensch nachgewiesen, die genauen Infektionswege sind aber noch    unklar. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) rechnet bislang dennoch kaum    mit einer Epidemie. Auch Taiwan meldete am    Sonntag zwei mögliche Krankheitsfälle. Betroffen sind demnach zwei Menschen,    die in die betroffenen Gebiete im Osten Chinas reisten. Nach Angaben der    Gesundheitsbehörden müssen aber noch weitere Tests abgewartet werden, um eine    Infektion zu bestätigen. Die chinesische    Staatszeitung "Global Times" machte am Sonntag    "intensive" Landwirtschaftsmethoden für erhöhte Risiken tödlicher    Krankheiten verantwortlich, die von Tieren auf den Menschen übertragbar    seien. Im Süden und Osten Chinas würden intensivere Haltungsmethoden    praktiziert, zugleich nehme die Bevölkerungsdichte zu. Damit gebe es größere    Kontaktmöglichkeiten zwischen Mensch und Tier sowie ein höheres    Krankheitsrisiko. China gilt als Land mit    erhöhtem Vogelgrippe-Risiko, da es zu den weltweit größten Geflügelfleisch-Produzenten    gehört und viele Hühner nahe von Menschen gehalten werden. An der weiter    verbreiteten H5N1-Variante der Vogelgrippe starben seit 2003 weltweit mehr    als 360 Menschen.  |    
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