Freitag, 1. Februar 2013

Daimler steigt bei chinesischem Fahrzeugbauer BAIC ein

Der Stuttgarter Autohersteller Daimler steigt beim chinesischen Wettbewerber Beijing Automotive Group (BAIC) ein. Daimler werde sich mit zwölf Prozent an der Pkw-Sparte von BAIC beteiligen, teilte Daimler am Konzernsitz Stuttgart mit. Der Kaufpreis beläuft sich nach Angaben eines Sprechers auf 640 Millionen Euro.

Es sei das erste Mal überhaupt, dass ein ausländischer Autohersteller bei einem chinesischen Produzenten direkt mit Aktienkapital einsteige, erklärte Daimler. Dem Vorhaben müssten noch die chinesischen Behörden zustimmen. Ende dieses Jahres oder Anfang kommenden Jahres solle das Geschäft abgeschlossen sein.

Der Einstieg Daimlers erfolge als "Unterstützung des geplanten Börsengangs" der Pkw-Sparte von BAIC, teilte der Stuttgarter Konzern mit. Daimler erhalte künftig zwei Sitze im Verwaltungsgremium von BAIC Motor. Beide Vertragspartner wollten mit dem Geschäft ihre langjährige Partnerschaft vertiefen. Ziel sei es, künftig weiter "gemeinsam die Chancen und Potenziale des chinesischen Automobilmarktes voll auszuschöpfen".

Die staatliche BAIC ist der fünftgrößte Autohersteller Chinas. 2011 verkaufte der Konzern 1,5 Millionen Fahrzeuge. Daimler und BAIC bauen seit 2006 in einem Gemeinschaftsunternehmen Fahrzeuge der Marke Mercedes-Benz. Zudem produzieren die Unternehmen gemeinsam mittelschwere und schwere Lastwagen.

Als "pure Spekulation" bezeichnete der Daimler-Sprecher einen Vorab-Bericht der "Wirtschaftswoche", wonach der chinesische Staatsfonds China Investment Corporation (CIC) mit knapp drei Prozent bei Daimler eingestiegen sein soll. Weitere Erhöhungen des Anteils seien nicht ausgeschlossen, berichtete die "Wirtschaftswoche" unter Berufung auf Konzernkreise. "Daimler bemüht sich intensiv um einen stärkeren Einstieg von CIC", zitierte die Zeitschrift einen deutschen Daimler-Großaktionär.

Die chinesische Zeitung "People's Daily" hatte Anfang Januar berichtet, der Staatsfonds CIC erwäge einen Einstieg bei Daimler. CIC denke über den Kauf eines Anteils von vier bis zehn Prozent nach. Der Fonds, der Ende 2011 eine Summe von 480 Milliarden Dollar (368 Milliarden Euro) verwaltete, sucht im wirtschaftlich angeschlagenen Europa nach Geschäftsmöglichkeiten.

 


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