|      US-Medizinern    ist es nach eigenen Angaben erstmals gelungen, ein bei der Geburt mit dem    HI-Virus infiziertes Baby praktisch zu heilen. Zwar sei der Erreger nicht    gänzlich verschwunden, erklärten die Virologen bei einem Fachkongress in    Atlanta im US-Bundesstaat Georgia. Die Menge der Viren sei aber derart    gering, dass das Immunsystem des Kindes sie künftig ohne weitere Behandlung    kontrollieren könne. Die mit HIV infizierte,    aber nicht mit Antiretroviren behandelte Mutter hatte den Erreger bei der    Geburt auf ihre Tochter übertragen. Weniger als 30 Stunden nach der Geburt    behandelten die Ärzte den Säugling mit einer antiretroviralen Therapie. Die    Menge der Viren reduzierte sich, bis sich diese nach 29 Tagen nicht mehr    messen ließen. Deborah Persaud vom    Uniklinikum in Baltimore sagte, offenbar habe die sehr frühe Behandlung dafür    gesorgt, dass sich bei dem Baby keine schwer zu behandelnden verborgenen Viren-Reservoire    bilden konnten. Bei den meisten HIV-positiven Menschen bleibt der Erreger in    so genannten Schläferzellen und bricht wenige Wochen nach Beendigung der    antiretroviralen Behandlung wieder aus. Dieses Mal sei es offensichtlich zum    ersten Mal gelungen, ein Neugeborenes von einer HIV-Infektion praktisch zu    heilen, sagte Persaud. Die    Behandlung des Babys begann, noch bevor die Ärzte das Ergebnis des    Aids-Testes vorliegen hatten. Normalerweise werden Neugeborene, bei denen    eine Infektion wahrscheinlich ist, mit geringeren Medikamentendosen    behandelt, bis der Bluttest im Alter von sechs Wochen gemacht werden kann.  Das kleine Mädchen wurde    noch 18 Monate weiterbehandelt. Danach sahen die Ärzte es zehn Monate lang    nicht, in denen das Kleinkind auch keine Medikamente erhielt. Nach der Pause    konnten die Forscher wieder eine Serie von Bluttests vornehmen, von denen    keiner HIV-positiv war. Die bisher einzige    anerkannte Heilung eines Aids-Patienten ist der Fall des US-Bürgers Timothy    Brown, bei dem in den 90er Jahren in Berlin Aids diagnostiziert worden war.    Die Heilung setzte bei dem als "Berliner Patient" bekannt    gewordenen Brown ein, nachdem ihm Spender-Knochenmark transplantiert worden    war, das eine seltene genetische Veränderung aufwies. Wenn infizierte Mütter    eine antiretrovirale Therapie erhalten, wird in den meisten Fällen eine    Infektion des Neugeborenen verhindert. Derzeit sterben weltweit jährlich rund    1,7 Millionen Menschen an Aids und Folgeerkrankungen. Die Zahl der    Neuinfektionen mit dem HI-Virus ist innerhalb eines Jahrzehnts um 19 Prozent    zurückgegangen. Die Zahl der Aids-Toten sank seit dem Jahr 2005 um 26    Prozent.  |    
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